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Konzept Tiny House: „Raus aus der Komfortzone, rein ins Leben“ – 11 Fragen an Felicia Rief.

Felicia Rief und Jonas Bischofberger sitzen mit ihrem Hund auf einer Bank im Garten.

Das Leben im Tiny House ist nicht nur eine Wohnform, sondern eine Lebenseinstellung, der sich immer mehr Menschen widmen. Die Grundidee ist, sich bewusst auf das Wesentliche zu reduzieren. Denn es braucht nicht Unmengen an Quadratmetern für Wohnkomfort und ein gutes Raumgefühl.

In diesem Experteninterview gibt Felicia Rief spannende Einblicke in das Wohnen im Tiny House. Sie ist Mitbegründerin des Tiny-PopUp-Projekts in München. Zusammen mit ihrem Partner bietet sie Workshops und Bildungsangebote zu Themen wie Ressourcenschonung und Umweltlösungen an und setzt sich für mehr Tiny Living sowie bezahlbaren und ökologischen Wohnraum ein.

Was ist ein Tiny House und wie bist du dazu gekommen, eines zu bauen?

Tiny Houses sind kleine Häuser unter 40 m², die sich zumeist durch minimalistisches Raumdesign, eine nachhaltige Bauweise und Standortflexibilität auszeichnen. Zusammen mit meinem Partner hatte ich in der Sommerzeit schon immer den Lebensmittelpunkt im ausgebauten Van. Das Konzept Tiny House hat uns also von Anfang an fasziniert: Wie viel brauche ich und worauf kann ich verzichten?

Hast du eine Antwort auf diese Frage gefunden: Wie viel brauche ich und worauf kann ich verzichten?

Es ist natürlich schwierig, generell zu behaupten, auf dieses oder jenes könne jeder verzichten. Aber bisher habe ich beobachtet, dass wir viel Zeit damit verbringen, uns mit materiellen Dingen zu beschäftigen und sich sogar unsere Gespräche mit Freunden und Familie extrem um den Konsum drehen. Dabei ist der Glücksmoment beim Kauf nur von kurzer Dauer. Was ich eigentlich am meisten genieße, ist Zeit zu haben: Zeit für tolle Erlebnisse mit wichtigen Menschen und in der Natur, Zeit für ehrenamtliches Engagement oder Zeit für Bildung, um sich die Neugier auf unsere spannende Welt zu bewahren. Und je weniger Materielles ich brauche, desto unabhängiger werde ich auch finanziell. Und das ist für mich eine wichtige Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben.

Felicia sitzt in ihrem Tiny House am Tisch und Jonas steht hinten in der Küche.

Welche Wohnphilosophie steckt hinter dem Tiny-House-Konzept?

Da gibt es ganz verschiedene. Für mich ist es ein Mix aus Bezahlbarkeit, Flexibilität und Nachhaltigkeit. Ein Tiny House ist bezahlbares Eigentum, quasi meine Mobilie, in der ich günstig wohnen kann und die auch noch ökologisch gebaut ist.

Was macht Tiny Living – das Leben im Tiny House – aus?

Die Challenge, aus wenig Raum viel Platz zu schaffen und ein Stück Sicherheit gegen Freiheit zu tauschen. Raus aus der Komfortzone, rein ins Leben.

Wie lassen sich all die notwendigen Dinge des Lebens in einem Tiny House unterbringen?

Realistischerweise muss ich sagen: Ein Leben im Tiny House ist nichts für jede oder jeden. Am Anfang steht die Frage: Wie muss das Tiny House geplant sein, damit alle für mich wichtigen Dinge reinpassen? Und dann natürlich: Von welchen Dingen kann ich mich trennen und wo ist es vielleicht sogar gut, dass ich Ballast abwerfe?

Lassen sich Minimalismus und Komfort verbinden?

Das kommt darauf an, was man unter Komfort versteht. Ich verstehe unter Komfort, wenig Zeit mit der Instandhaltung meines Wohnraums zu verschwenden und Zeitwohlstand zu haben, statt einen Zweitjob zu brauchen, um meine Miete bezahlen zu können.

Für wen ist das Leben auf kleinem Raum attraktiv?

Vor allem Studierende und Rentner*innen interessieren sich für diese Wohnform. Aber auch Familien, die modular aufstocken wollen und sich nach Auszug der Kinder dann wieder verkleinern können.

Ist ein Tiny House wirklich besser für die Umwelt?

Ganzheitlich betrachtet, schlagen Tiny Houses andere Wohnformen um Längen. Auf unserer Homepage tinypopup.de haben wir ein Energiezertifikat erstellen lassen, das einen Überblick über die diversen Nachhaltigkeitsaspekte gibt. Hier ein paar Beispiele:

Wohnen ohne Bodenversiegelung: Wasser kann weiter versickern und verdunsten, was zu einem kühlen Stadtklima beiträgt und Biodiversität erhält.

Geringer Energieverbrauch: Absolut gesehen, verbrauchen Bewohner*innen eines Tiny Houses einen Bruchteil der Energie, die bei einer herkömmlichen Wohnform anfällt.

Kreislauf statt Sackgasse: Tiny Living steht auch für eine Bauweise nach dem Prinzip einer durchgängigen und konsequenten Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Sanitärkonzepte und grüne Strom- und Wärmegewinnung.

Suffizienz statt Dekadenz: Weniger Raum bedeutet immer noch genug Platz für die wirklich wichtigen Dinge. Nebenbei führt Tiny Living zu einem nachhaltigen Lebensstil in den Bereichen Ernährung, Mobilität, Freizeit und Konsum.

Tiny Houses füllen idealerweise Baulücken, in denen sonst kein Wohnraum entstehen würde, und durch ihren insgesamt gesehen sehr geringen Energieverbrauch leisten sie einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Wer mit hohem Energieverbrauch pro Quadratmeter und den vier Außenwänden gegen Tiny Houses argumentiert, verkennt ihr ganzheitlich ökologisches Potenzial.

Das Bild zeigt das Tiny House von Felicia und den Garten davor.

Welche Herausforderungen gibt es beim Leben in einem Tiny House?

Derzeit ist es noch sehr schwer, ein passendes Grundstück zu finden. Viele stellen sich ein Leben im Tiny House mitten im Wald oder abgelegen am See vor. Das entspricht nicht der Realität. Denn gewohnt werden kann nur in der Wohnzone. Im Außenbereich ist maximal ein Ferienhäuschen drin. Und das ist alles andere als umweltfreundlich.

Hat der Tiny-House-Trend eine massentaugliche Zukunft?

Massentauglich ist der Tiny-House-Trend sicher nicht. Es ist eine Nischenlösung, die bestenfalls Wohnraum schafft, wo sonst keiner entstehen würde.

Kleinwohnformen sind jedoch keine Alternative zum Bauen in die Höhe. Der Trend, Tiny Houses als Zweitwohnsitz oder Ferienwohnung zu nutzen, ist auf jeden Fall kritisch zu hinterfragen. Der Fokus sollte auf selbstbestimmtem, bezahlbarem und umweltschonendem Wohnraum liegen.

Welches Potenzial steckt in Tiny Houses als Wohnform?

Das Potenzial von Tiny Houses liegt in den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, die so unterschiedlich sind wie die Situationen der Menschen, die darin wohnen: Wohnen gegen Hilfe, bezahlbarer Wohnraum für Pflegekräfte, Aufwertung des ländlichen Raums oder modulares Wohnen (das Haus wächst und schrumpft mit der Familiengröße), um ein paar Beispiele zu nennen.

Diese kleinen Raumwunder sind also nicht DIE Lösung, wenn es um die Zukunft von Bauen und Wohnen geht, aber ein wichtiges Puzzleteil hinsichtlich ökologisch-sozialer Stadt- und Gemeindeentwicklung.

Vielen Dank für deine spannenden Einblicke, Felicia!

Eine Frau sitzt in einem Tiny House auf der Couch und im Hintergrund ist der Bosch Unlimited 7 Akku-Staubsauger an der Wand verstaut.

Das Konzept Tiny House zeigt, dass die Reduktion des Wohnraums mehr Freiheit und Selbstbestimmung schaffen kann. Es braucht schließlich weniger Zeit, um den Wohnraum instand zu halten. Wer selber seinen Wohnraum verkleinern will oder bereits auf kleinem Raum wohnt, dem kann der Bosch Unlimited 7 Akku-Staubsauger unterstützend zur Seite stehen. Der Staubsauger ist sehr handlich und erleichtert damit das Saugen auf engem Raum. Durch die flexible Knickfunktion des Rohrs und verschiedenes Zubehör lassen sich alle Ecken und Ebenen mühelos erreichen. Mit der praktischen Wandhalterung lässt er sich zudem platzsparend verstauen.

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Der Cookit von Bosch steht in einem Tiny House auf der Küchenablage und kocht ein Gericht.

Für alle, die Selbstgemachtes lieben, kann Kochen auf kleinem Raum herausfordernd sein.
Mit dem Cookit, der Küchenmaschine mit Kochfunktion von Bosch, kannst du deine Kochroutine erleichtern und eine Menge Platz sparen. Denn der Cookit vereint eine ganze Küchenausstattung in nur einem Gerät und übernimmt zahlreiche Funktionen – vom Schneiden und Reiben über Kneten und Mixen bis hin zum Dampfgaren und Anbraten.

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