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Wir müssen nicht die Welt, sondern uns selbst retten.

Bosch: Stress, in dem Musikclip begegnen dir viele freshe Szenen, denen du Respekt zollst. Was ist ein fresher Lifestyle? Was macht «fresh sein» für dich aus? Und hast du vielleicht ein konkretes Beispiel?

Stress: «Für mich bedeutet fresh, wenn jemand bewusst in dieser Welt lebt und mit seinen Ideen einen positiven Unterschied macht, auch wenn das oft bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen. Greta ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Sie ist für mich die Superheldin unserer Zeit und hat keine Angst, ihre Überzeugung in die Welt zu bringen. Das geht so weit, dass sogar meine Nichte für die Ferien nicht mehr in ein Flugzeug steigen will, weil das so eine grosse Auswirkung auf unseren Planeten hat. Unabhängig für sich solche Entscheidungen zu treffen, finde ich also ziemlich «fresh.»

Bosch: Wie wichtig ist dir das Thema Nachhaltigkeit? 2006 hast du mit deinem Hit «On n'a qu'une terre» schon darauf aufmerksam gemacht. Hat sich in den letzten 14 Jahren für dich etwas verändert?

Stress: «Natürlich trifft das Thema den Nerv unserer Zeit. Viele Leute meinen auch, wir müssten den Planeten retten, aber das stimmt in Wirklichkeit nicht. Ich finde, wir müssen unseren Platz auf Erden als Mensch retten, denn die Erde wird sich weiterdrehen, egal unter welchen Bedingungen. Wir müssen realisieren, dass dieser Platz hier in Gefahr ist und ich freue mich, dass die jüngere Generation das auch tut. 2006 hat man vielleicht noch gedacht, dass das Thema zwar wichtig, aber noch so weit weg ist. Und auch heute denken bestimmt viele, dass das alles noch nicht vor unserer Haustür stattfindet. Aber wenn wir nicht aufwachen und die Art ändern, wie wir konsumieren, und in der Gesellschaft darüber denken, dann ist es zu spät. Und es ist wichtig, dass das vielen klar wird.»

Bosch: Wie hältst du es mit dem Thema Food Waste? Was machst du dafür? Und was würdest du gerne noch besser machen?

Stress: «Ich bin an einem Ort gross geworden, an dem es nicht viel zu Essen gab. Vielleicht sage ich mir deswegen oft: Heute gehst du nicht raus und kaufst etwas, sondern du isst einfach das, was du zu Hause hast. Food Waste ist für so viele Umweltschäden verantwortlich! Jeder Haushalt sollte darauf schauen, nur das zu konsumieren, was man wirklich braucht und weniger zu sagen: heute will ich nur das essen und morgen genau das. Nobody is perfect, aber wenn wir alle den Standpunkt einnehmen, weniger wegzuwerfen, kann es fast schon eine Challenge sein und Spass machen. Und genau hier will ich auch besser werden. Denn sind wir ehrlich – unsere Kühlschränke sind generell zu voll.»

Bosch: Du hast dich in den letzten Jahren und auf deinem letzten Album stark mit dir selbst beschäftigt, erzählst offen aus deinem Leben und sprichst dabei auch Tabus an. Was hast du in dieser Zeit Wichtiges über dich herausgefunden, was dein Leben nun nachhaltig beeinflussen könnte? Und magst oder kannst du einen Gedanken teilen, der vielleicht auch anderen helfen könnte?

Stress: «Ich habe herausgefunden, dass wir keine übermenschlichen Kräfte haben. Wir haben alle unsere Stärken und Schwächen und es gilt, genau dies zu akzeptieren. Egal, welche Erwartungen die Gesellschaft auch an uns hat. Für mich war es wichtig, erst einmal ehrlich zu mir selbst zu sein, weil ich dann auch anfangen konnte, ehrlich zu den Menschen in meinem Umfeld zu sein. Das gibt eine enorme Klarheit und wenn du Klarheit im Leben hast, bist du auch weniger verwirrt und dein Leben wird automatisch nachhaltiger, weil du weisst, warum du bestimmte Sachen machst.»

Bosch: Das Thema Nachhaltigkeit war dir so wichtig, dass du für uns das erste Mal überhaupt offiziell auf Deutsch gerappt hast. Wird man dich jetzt öfters in Deutsch hören? .-)

Stress (lacht): «Haha, Musik ist Musik, warum eigentlich nicht? Wenn ich in der richtigen Stimmung bin und am richtigen Platz, habe ich bestimmt auch die richtigen Worte dafür. Man weiss also nie…»

Was fällt dir neben Nachhaltigkeit noch spontan zu Bosch ein? Hast du irgendwelche Assoziationen zur Marke?

Stress: «Ich habe mit meinem Regisseur Antonin darüber geredet – der ja auch unser gemeinsames Video gedreht hat – und er meinte, dass er fast alles von Bosch hat. Also weiss ich jetzt, dass man sich auf Bosch auf jeden Fall verlassen kann (lacht). Für mich hat Bosch auf jeden Fall das Image, dass etwas Bestand hat und einwandfrei funktioniert.»

Bosch: Zurück zum Thema Kühlschrank. Was darf darin auf keinen Fall fehlen?

Stress: «Frisches Essen, einfach frisches Essen, Mann. Denn das ist Leben!»